Wenn Frau B. Kinder sieht, ist sie ganz aus dem Häuschen. Da hellt sich die Stimmung auf und scheinbar Vergessenes kommt zum Vorschein. So miterlebt beim Auftritt der Jungschargruppe des CVJM Bergneustadt Ende Januar. In wechselnden Abständen besuchen uns Kinder aus verschiedenen Gruppen der Ev. Kirchengemeinde Bergneustadt. Mal sind es die Kinder des Kindergottesdienstes oder die Kindergartenkinder aus der Tagesstätte Kreuz & Quer oder wie geschildert die Jungschar. Trotz vieler Krankheitsfälle gelang es Gemeindereferent Christoph Eggermann und seinem ehren-amtlichen Mitarbeiterteam, eine sangesfreudige Truppe im Alter von 6 bis 12 Jahren zusammen-zubringen. Musikalisch wurden sie von Stefan Brand auf der Gitarre begleitet. Für die Kinder und auch die Mitarbeitenden war es sicherlich die erste Begegnung mit Menschen mit Demenz, aber eine ganz Warmherzige. Manche Bewohnerin ging freudestrahlend auf die Kinder zu und  freute sich über erwidertes Händeschütteln. Die ungezwungene Art der Kinder im Umgang mit Menschen mit Demenz tut gut.

Musikalisch bot der Nachmittag Mutmach- und Segenslieder, die von den Bewohnern mit Schunkeln und Tanzen aufgenommen wurden. Und dann bin ich auch wieder bei Frau B., wie selbstverständlich kniet sie sich zu einem kleinen Knirps, nimmt seine Hände und schunkelt zur Musik. Dabei kommt sie aus dem Staunen über seine tänzerischen Fähigkeiten nicht mehr raus. Dass ihre Körperhaltung vielleicht unbequem zum Tanzen ist, hat für sie keine Bedeutung. Fr. B. lebt im Hier und Jetzt und genießt den Moment. Eine Fähigkeit, die uns Orientierten oft verloren geht und die es wert ist, sich von Menschen mit Demenz abzugucken. Das Dietrich Bonhoeffer Haus bedankt sich ganz herzlich bei der CVJM-Jungschar, die mit ihrem Angebot zum Wohlfühlen beigetragen hat. A. Eggermann