Der alte Schlager „Da steht ein Pferd auf dem Flur“ war ein gern genanntes Wort an diesem Vormittag. Denn die Bewohner des Dietrich Bonhoeffer Hauses staunten nicht schlecht als zwei Isländerpferde in den Garten geritten kamen.

Diana Neu, Mitarbeiterin im Sozialen Dienst des Ev. Altenheims in Haus Altstadt, kam mit ihrer Freundin von der Belmicke in die Druchtemicke geritten. Der Garten bot ausreichend Möglichkeit, Bewohner ins Freie einzuladen bzw. die Pferde auf der Wiese rasten zu lassen. Ein abgetrennter Bereich im Schatten mit ausreichend Heu schien den Tieren gut zu gefallen.

Erleben mit allen Sinnen, ist das Motto einer assoziativen Reise im Dietrich Bonhoeffer Haus. Das Angebot beinhaltet Gegenständen zum Fühlen und Ansehen, einer Möglichkeit zur näheren Begegnung und einer geschmacklichen Sinneserfahrung.

Als Gegenständen konnten Hufeisen, Reiterstiefel, Tränse und Sattel  bestaunt und in die Hand genommen werden. Mancher Bewohner wollte sich gerne ein Hufeisen mitnehmen.

Die Gelegenheit zur Begegnung mit Tieren ist je nach Erfahrungshorizont immer gegeben. Einige Bewohner äußerten ihren Respekt und sahen lieber mit Abstand zu, andere zeigten sich unerschrocken, streichelten oder bürsteten die Tiere nach ihrem langen Ritt konzentriert und mit Hingabe.

Viele Bewohner erzählten von ihren Erfahrungen mit Pferden. Einige erzählten aus ihrem arbeits-reichen Leben mit den Tieren, z.B. von der Heuernte oder in den ersten Jahren nach dem Krieg als es keine Autos und meist nur Pferdewagen zum Transport gab. Manche Bewohner waren mit Pferden aufgewachsen, vor allem Vertriebene aus Schlesien.

Abgerundet wurde das Angebot mit einem gemeinsamen Mittagessen im Garten. Die Küche des Hauses hatte den Grill angemacht und Salate bereitet. Viele Bewohner nahmen aufgrund der Hitze und Schwüle die Köstlichkeiten lieber im gekühlten Wohnbereich ein. Eine kleine Gruppe saß im Schatten und ließ es sich draußen im Garten gut gehen.

Die vielfältigen Erfahrungen mit Tieren, zeigen uns im Dietrich Bonhoeffer Haus immer wieder aufs Neue, wie viel Lebendigkeit in demenziell veränderten Menschen steckt.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den beiden Reiterinnen für ihr großes Engagement.

A. Eggermann