Die 5. Jahreszeit

Karneval feiern im Dietrich Bonhoeffer Haus bedeutet: bunt geschmücktes Haus, tanzbare Musik, leckeres, süßes Essen, Getränke wie Liköre und Biere im Angebot und diverse Vorträge.

Das Personal in der Pflege sorgte im Vorfeld für die Teilnahme der Bewohner, in dem sie rechtzeitig die Schlafenden zum Ende der Mittagspause für die Feier aus ihren Betten mobilisierte.

Eine große Schar an ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie Personal aus Hauswirtschaft und Betreuung bediente die Bewohnerinnen und Bewohner.

Das bunte Treiben zwischen Indianerin, Fliegenpilz, Blumenmädchen, Rockstar, feiner Dame, grüner Wiese und Clown wurde durch musikalische Einlagen von Wilfried Lemmer stimmungsvoll begleitet. Er traf den musikalischen Nerv und Besucher wie Bewohner klatschten, schunkelten und bevölkerten im Verlauf mit großer Freude die kleine Tanzfläche in der Cafeteria des Hauses.

Die Büttenrede einer Kuh sowie das von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen vorge-tragene Lied über ein „Hemd“ sorgten für Gelächter. Als Höhepunkt der Feier erwies sich wie in den vergangenen Jahren der Besuch der „Nystädter Tanzgarde“ von St. Stephanus.

27 junge Damen von 4 bis 18 Jahren zeigten zu kölscher Musik ihre Tanzbeine und Hebefiguren. Das Publikum ging stimmungsvoll mit und bewunderte die Darbietungen. Wir freuen uns sehr über diese gute, treue Zusammenarbeit und merken wie sehr Kinder bzw. Musik das Wohlbefinden der dementen Bewohner beeinflusst.

Eine etwas unruhige Dame stand während der Feier auf und bewegte sich langsam zur Musik, in dem sie ihren Pullover leicht im Rhythmus wiegte. Dies griff eine Mitarbeitende auf und lud die Dame zum Tanze ein. Solche zarte Gesten müssen gesehen und aufgenommen werden, um das durch die Demenz eingeschränkte Verhalten zu erkennen.

Eine andere Dame, die in den vergangenen Jahren stets munter mit auf der Tanzfläche war, saß die Feier über in ihrem Rollstuhl mit geschlossenen Augen. Sie kann nicht mehr selbständig gehen. Vielleicht würde man denken, was hat ihr das gebracht? Aber sie bewegte immer mal wieder leicht ihre Finger im Rhythmus der Musik und blieb bis zum Ende der Veranstaltung ruhig und entspannt sitzen.

So finden wir, dass die 5. Jahreszeit gut bei uns begonnen hat. Als entspannter Ausblick bot das Dietrich Bonhoeffer Haus an Weiberfassnacht einen Verwöhntag und am folgenden Tag gemeinsames Backen auf den Wohnbereichen an.

Wir bedanken uns herzlich bei allen helfenden Händen mit einem dreifachen „Alaaf“.

Anette Eggermann