Die Ostertage im Dietrich Bonhoeffer Haus

Wir haben auch in diesem Jahr mit unseren Bewohnern einige Aktivitäten durchgeführt, die ihnen das Osterfest und seine Gebräuche näherbringen sollen.
Traditionell werden die Büsche in unserem Garten gemeinsam mit den Bewohnerinnen geschmückt. Das monatliche gemeinsame Backen auf den Ebenen, sorgt immer wieder für Schwung, vor allem bei den weiblichen Bewohnerinnen. Manche sind sehr aktiv dabei, andere gucken zu und übernehmen kleine Arbeiten oder werden durchs Gespräch mit einbezogen.
Traditionell färben wir an Gründonnerstag mit den Bewohnern die Eier, die dann über die Feiertage gerne gegessen werden.
Als besonderen Moment erlebten wir in diesem Jahr den Besuch einer Kindergartengruppe der Kindertagesstätte Kreuz & Quer. Die sieben Kinder im Alter von ein und zwei Jahren brachten mit ihren drei Erzieherinnen Schwung und gute Laune ins Haus. Bevor sie mit ihren Liedern und Tänzen begeisterten, drückten sie sich mit ihren Näschen ans Fenster, um zu sehen, wer denn im schönen Wärmen auf der Couch vor dem Fenster sitzt.
Manche Kinder hatten sich extra mit einem Tanzröckchen hübsch gemacht und sangen dazu von der Liebe Gottes, die groß und hoch und weit und tief ist. Ein schöneres Bekenntnis an Ostern, dass wir alle geliebte Kinder Gottes sind, kann es nicht geben.
Unsere Bewohner staunten nicht schlecht als sie erfuhren wie jung unsere Gäste sind und die Kinder konnten sicher gar nicht ermessen, dass ihnen auf der anderen Seite teilweise 90jährige gegenübersaßen.
Der Auftritt erfreute eine Bewohnerin am Fenster ihres Zimmers so sehr, dass sie eine Tafel Schokolade rausreichte und mit Begeisterung applaudierte.
Eine andere Bewohnerin, die sonst eher stille Zuhörerin ist, meinte, dass die Kinder bestimmt auch wissen, wieviel Freude sie ihr bringen und dass diesmal eine Abwechslung ist. Manchmal staune ich, wieviel tiefe Wahrheiten Menschen mit demenziellen Veränderungen äußern.
Aber auch die Kinder waren sehr an ihrem älteren Gegenüber interessiert und nahmen gleich wahr, wenn jemand der Bewohner im Bett lag oder mit geschlossenen Augen im Rollstuhl anscheinend schlief oder auch im Rollstuhl mit einem bandagierten Aua-Bein saß.
An Karfreitag sind wir mit interessierten Bewohnerinnen zum Gottesdienst der Ev. Kirchengemeinde Bergneustadt gefahren.
So waren diese Begegnungen von Jung & Alt wieder ein hoffnungsvolles Zeichen dafür wie sehr wir uns gegenseitig brauchen. Wir wünschen Ihnen allen frohe Ostern.
Anette Eggermann