In unser südlichstes Bundesland ging es nicht mit Sack und Pack, sondern auf unserer dritten assoziativen Reise. Diese Methode ist für demenziell veränderte Menschen ein Angebot, mit allen Sinnen wie fühlen, schmecken, sehen, riechen an alten Erfahrungen anzuknüpfen. Die Reisen führen durch die Wohnbereiche und werden je nach vorhandenen Fähigkeiten der Bewohner unterschiedlich angenommen.

Nach dem wir bereits diese Form von Reisen ins Schlaraffenland und nach Holland unternommen haben, ging es diesmal ins schöne Bayern. Viele Bewohner kennen dieses Bundesland von eigenen Urlauben, wissen um einige Köstlichkeiten aus dem Süden und sind sicherlich mit Musik aus dieser Ecke Deutschlands vertraut.

Wie bei den bisherigen assoziativen Reisen, hatten die Mitarbeitenden einige Erinnerungs-stücke parat: Skier, Skischuhe, zwei alte Lederhosen, Wanderschuhe und ein Dirndl. Eine Mitarbeiterin erschien sogar selber im Dirndl und sorgte für viele positive Rückmeldungen.

Besonders die Herren freuten sich über alkoholfreien Weizen und das deftige Essen mit Weißwurst und süßem Senf. Die Lederhosen sorgten für viel Heiterkeit und mancher musste bei einem kleinen Schuhplattler schmunzeln. Es sind die unterschiedlichen Möglichkeiten, die diese Methode so interessant machen.

Einige Bewohner erzählen von ihren eigenen Urlauben oder Reisen nach Bayern, andere genießen die kleinen Köstlichkeiten und mancher tanzt und bewegt sich rhythmisch zur Musik. Mit anderen Worten: für jede und jeden ist etwas dabei.

Herr L. erzählte mit dem Weizenglas in der Hand von seinen Skierfahrungen in Russland. Frau S. erfreut sich besonders am getragenen Dirndl und kann kaum fassen, dass man da hinein passt. Frau. L. schunkelt zu fröhlichen Liedern aus Bayern und Herr K. isst wie immer genüsslich die kleinen Appetithappen.

Wir freuen uns schon auf die nächste Fahrt ins Blau. Dann packen wir die Badehose ein und fahren nach bella Italia.

A. Eggermann