Pandemie verändert den Blick

Die Pandemie ist nicht nur schwierig, es entstanden auch neue Ideen unter den Mitarbeitenden, um Abwechslung in den Alltag der Bewohner zu bringen.
Den Anfang machte eine Kollegin aus der Betreuung, die musikalisch mit ihrem Keyboard unterwegs ist und mit ihren klassischen Liedern bei unseren Bewohnern viel fröhlichen Beifall erntete.
Unser musikalisches Repertoire wurde durch Frau Kowalski an der Trompete ergänzt, die mit Freude und Begeisterung trotz eisiger Witterung wieder mehrmals zu uns in den Garten kam und ihre Klänge ertönen ließ.
„Tierische Freude“ brachte Joelina Klein mit, die bei uns als PFK im Hause tätig ist. Ihr Chihuahua Bounty lief fröhlich und frei über die Wohnbereiche, immer ihrem „Frauchen“ hinterher und erhielt viel Aufmerksamkeit. Die Bewohner lockten mit süßen Worten und schnalzenden Geräuschen den süßen Hund zu sich. Bei einigen Bewohnern löste die Aktivität des Hundes spontane Reaktionen aus, wie z.B. Bewegungen oder Regungen in der Mimik. Da der Hund sich sicher und selbstbewusst über die Wohnbereiche bewegt, hat sich Joelina bereit erklärt, ihn öfters zu ihren Diensten mitzubringen.
In den eisigen Wintertagen waren wir spontan und der Schnee kam zu unseren Bewohnern ins Haus. Mit einer Box voll Schnee aus dem Garten wurden auf den Tischen im Wohnbereich vorsichtig das „kalte Weiße“ ertastet. Herr S. war mutig und baute mit Unterstützung einen kleinen Schneemann und schaute dann, in welcher Zeit er dahinschmilzt. Dann wurden kleine Geschichten aus vergangenen Wintertagen erzählt, wie kalte Hände und Füße nach dem Schlitten fahren später an den Öfen zu Hause bei den Eltern gewärmt wurden und man sich mit einer frischen Milch aus dem Kuhstall von Mutter verwöhnen ließ.                
Anja Kollhosser